Komik ist eine Übertreibung der Wahrheit

Eine Hommage an Stan Laurel

Ausschnitt aus »Komik ist…«

Stan Laurel um 1920 (Quelle: Wikipedia) Feature von Michael Schulte. Mit: Matthias Matschke und Friedhelm Ptok. Redaktion: Katrin Wenzel. Ton: Holger Kliemchen.
Regie: Stefan Kanis (Erstsendung: 22.02.2015 | 23’53)

Er war, zusammen mit seinem Partner Oliver Hardy, einer der populärsten Filmkomiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bei den meisten „Dick und Doof“-Filmen hat er auch als Drehbuchautor und Regisseur mitgewirkt, und er hat die Filmkomödie um manche Facette eigener Erfindung bereichert. Nicht nur in den Filmen, auch in seinem Privatleben ging es oft turbulent zu. Fünf Mal war er verheiratet, Ehen, die ihn derart anstrengten, dass er zeitweilig Alkoholiker wurde. Bis heute sind Stan & Ollie das beste und beliebteste Komiker-Duo der Filmgeschichte.

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#good_news

17.11.2014:  »Das Deutschlandgerät« ist ARD-Hörspiel des Monats Oktober

08.11.2014: »Im Inneren des Landes« wird Finalist beim Deutschen Hörspielpreis der ARD 2014

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Thälmannstraße 89

eine Acoustic Novel zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution

Thälmannstraße 89 – Folge 7

Thälmannstraße 89. Eine Acoustic Novel in 15 Folgen von Lorenz Hoffmann.
Mit Bernhard Schütz, Stephan Grossmann, Nina Gummich, Kilian Land, Philipp Noack, Kathleen Gaube, Torsten Ranft, Thomas Dehler, Maria Radomski, Hilmar Eichhorn, Conny Wolter, Klaus-Dieter Bange, Matthias Rohrschneider, und Elisabeth Möckel.
Redaktion: Stefan Nölke. Ton: Holger König. Schnitt: Christian Grund. Regie: Stefan Kanis (Ursendung: 7.9. – 9.10.2014 MDR FIGARO)

Was ist die wahre Geschichte der friedlichen Revolution? Oder genauer: Was ist die ‚wahrhaft zu erzählende‘ Geschichte. Dr. Helmstedt, Redakteur beim Qualitätsrundfunk, qualmt der Schädel. Anfangs schien es eine Kleinigkeit: Eine Soap über die Wendezeit. Das sollte für Jens Bentwisch, den erkorenen Autor, keine große Herausforderung sein. Schließlich war er damals dabei. Und das Konzept scheint ja auch schlüssig, eine klassische Dreiecksgeschichte: Die junge Johanna muss sich im Herbst ’89 zwischen zwei Männern entscheiden. Der eine, Jens, kommt aus einer systemtreuen Familie und verhält sich loyal gegenüber dem Arbeiter- und Bauernstaat. Was sich im Lauf der Zeit, dank der kritisch eingestellten und oppositionell engagierten Johanna, ändert. Soweit ändert, dass er sogar den Platz ihres Freundes und Kindsvaters, Markus, erobert. Der türmt vorher über Prag in den Westen. Weiterlesen
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Das ‚Deutschlandgerät‘

Hörspiel von Ingo Schulze

Ausschnitt aus »Das Deutschlandgerät«

Aufnahmen zu "Das Deutschlandgerät" im Kunstmuseum Moritzburg Halle a.d.Saale (Foto: Thekla Harre)

Mit: Thomas Thieme, Kai Scheve, Bettina Hoppe, Imogen Kogge, Ulrike Krumbiegel, Maria Radomski und Elisabeth Möckel. Dramaturgie: Thomas Fritz. Schnitt: Christian Grund. Ton: Holger König.
Regie: Stefan Kanis (Erstsendung: MDR FIGARO für das ARD-Radiofestival am 07.09.2014 | 75’00)

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Aus der Jurybegründung zum Hörspiel des Monats Oktober 2014:

„… Entgegen dem Metapher-schweren Titel vom „Deutschlandgerät“ (einem hydraulischen Gerät zum Aufrichten von entgleisten Lokomotiven) und einem Programmumfeld zum Mauerfall ist Ingo Schulzes Hörspiels nicht auf eine deutsch-deutsche Literatengeschichte zu reduzieren. Vielmehr ist ein faszinierendes Hörspiel um Anpassung, Einverständnis und Widerspruch entstanden.“

Die „Funkkorrespondenz“ schreibt:

„(…) in der 75-minütigen Inszenierung von Regisseur Stefan Kanis (ist) die Soundspur des Hörspiels kaum zu überschätzen. Denn mit der Klangdimension der Rauminstallation kommunizieren Kompositionen von Jörg Widmann und Songs der Hamburger-Schule-Band Tocotronic, die die Gläser der Vitrinen ebenso zum Erzittern bringen können wie der Sound fahrender Autos aus Muchas Installation. Eine Überblendung des Fernsehtons der Talkshow von Anne Will darüber, ob die DDR ein „Unrechtsstaat“ genannt werden darf, soll oder muss, mit dem Tocotronic-Song „Explosion“ verleiht dem Hörspiel nicht nur einen aktuell-politischen Bezug, sondern reizt in einem grandiosen Crescendo die akustische Dynamik voll aus.“ Jochen Meißner (Funkkorrespondenz 37/12.9.2014)

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In der DDR wusste jeder, wer Claasen war, auch wenn er das eine Buch, das von ihm hatte erscheinen können, nicht kannte. Aber der Mann war ein aufrührerischer Geist und hatte dafür im Gefängnis gesessen! Weiterlesen

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Industrieruinen

Faszination und Wehmut

»Industrieruinen. Faszination und Wehmut«

Motiv aus den Bleichert-Werken Leipzig-Gohlis

Industrieruinen. Feature von Judith Burger.
Mit: Anja Schneider. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Schnitt: Hans-Peter Ruhnert. Ton: André Lüer.
Regie: Stefan Kanis (Ursendung: MDR FIGARO 09.08.2014 | 28’52)

Vor allem im Osten Deutschlands sind sie zu sehen: Verlassene Industriebauten – die Scheiben zerschlagen, die Wände mit Graffittis besprüht. Bäume wachsen durch die Fensterhöhlen der Bürogebäude, und von den Werkhallen stehen nur noch die Metallskelette. Was einst als große Baukunst galt und für tausende Werktätige „Heimat“ war, ist heute dem Verfall preisgegeben und wird mit Wehmut betrachtet. Für andere sind diese Industrieruinen zu einem Ausflugsort geworden. Das Eindringen in abgesperrte Betriebsanlagen ist eine Bewegung, eine Mischung aus Abenteuer und Wissensdrang. „Urban Exploration“ nennt sich die Erkundung von Teilen einer Stadt, die brach liegen. Weiterlesen

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Die Gräber der großen Russen

Der Friedhof „Nowodewitschje“ in Moskau

Ausschnitt aus „Die Gräber der großen Russen“

Offizieller Plan des FriedhofsDie Gräber der großen Russen. Feature von Günter Kotte.
Mit: Wolfram Berger, Wolfgang Winkler, Franka Anne Kahl und Sergej Gladkirch. Redaktion: Ulf Köhler. Schnitt: Hans-Peter Ruhnert. Ton: Holger König.
Regie: Stefan Kanis (Ursendung: MDR FIGARO 21.04.2014 | 82’51)

Der Friedhof „Nowodewitschje“ war und ist der Ehrenfriedhof im Riesenreich. Er liegt zu Füßen des „Nowodewitschje-Klosters“. 1524 vom Moskauer Großfürsten Wassili dem III. gegründet, gehört es seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von den Klosterterrassen hat man einen wunderbaren Blick über den geschichtsträchtigen Friedhof „Nowodewitschje“, der in seiner Bedeutung dem Friedhof Père-Lachaise in Paris oder dem Highgate Cemetery in London oder dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin in nichts nachsteht. Weiterlesen

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Die vier Himmelsrichtungen

Menschentreiben, elementar und spielerisch wie das Wetter

Anja Schneider, Ulrich Noethen, Elisabeth Trissenaar, Bernhard Schütz (Foto: MDR/Prosch/Kanis)

Ausschnitt aus „Die vier Himmelsrichtungen“

Die vier Himmelsrichtungen. Hörspiel nach dem Bühnenstück von Roland Schimmelpfennig.
Mit: Ulrich Noethen, Elisabeth Trissenaar, Anja Schneider und Bernhard Schütz. Dramaturgie: Thomas Fritz. Musik: Michael Rappold. Schnitt: Christian Grund. Ton: Holger König.
Hörspieleinrichtung und Regie: Stefan Kanis (Erstsendung: MDR FIGARO 30.03.2014 | 50’38)

In jeder guten Geschichte, geht der verloren, der sie erzählt. Das ist schade. Manchmal wüsste man gern mehr über die Menschen, die zu uns sprechen. Aber so sind spannende Geschichten; gibt man ihnen den kleinen Finger, ist man gleich in ihnen verschwunden. Das gilt im Besonderen für Schauspieler.
Die Geschichte der „Vier Himmelsrichtungen“ schlägt bezaubernde Kapriolen. Es ist von liebenden Herzen die Rede, von einer Kneipenschlägerei, von Luftballons zum Kneten, von einem Mann mit zwei Zungen und ein paar kleinen Lügen. Die erste Lüge ist: Die Geschichte, die das Hörspiel erzählt, hat vorher nicht existiert. Die Schauspieler haben sie im Studio erfunden.Das muss man sich so vorstellen: Ein schlanker Schauspieler steht vorm Mikrofon, überlegt eine Weile und sagt: „Ich bin Perseus“. Er sieht seine junge Kollegin an. Und damit wir am Radio verstehen, dass er das gesagt hat, der Mann im Studio, der sie so bezaubernd anlächelt, sagt sie zu uns Hörern, durchaus von ihm angetan, mit warmer Stimme sagt sie: „sagt er“. Das ist nicht viel Text, schon möglich. Aber es klingt wie eine Einladung. Und der schlanke Schauspieler freut sich, dass sie mit ihm spielt und sagt zu ihr: „Und du bist Medusa“. Das ist gleich die erste Überraschung. Schlechte Aussichten. Kopf ab, aber spannend. Weiterlesen
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Atlas der abgelegenen Inseln

Fünfzig Inseln auf denen ich nie war und niemals sein werde

Atlas der abgelegenen Inseln

Rapa Iti10 Kurzgeschichten aus dem Buch von Judith Schalansky. Es lesen Christian Friedel, Alexander Brabandt und Conny Wolter. Regie: Stefan Kanis. (10 Sendungen; 17.02. – 21.02.2014, MDR FIGARO)

Von den Weihnachts- bis zu den Osterinseln, vom Clipperton Atoll bis nach St. Kilda: die Dichterin und Buchgestalterin Judith Schalansky führt in ihrem „Atlas der abgelegenen Inseln“ auf fünfzig Inseln, die zwar real, aber dennoch kaum erreichbar sind. Diesen vom globalen Reisestrom verschonten Eilanden widmet sie Prosa-Miniaturen, in denen es von verschollenen Seeleuten, Meerjungfrauen, merkwürdigen Tieren und Begebenheiten nur so wimmelt. Ihr kunstvoll gestaltetes Buch wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet.

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Steinbaukastenträume

Die Gebrüder Lilienthal, Fröbel und ein Rudolstädter Original

Steinbaukastenträume

Surroundaufnahme des Ankerstein-Dominos

Feature von Otto Werner Förster.
Mit Friedhelm Ptok und Jens Harzer.
Redaktion: Katrin Wenzel. Ton: Holger König. Regie: Stefan Kanis.
MDR 2013 (83′- 5.1-Surroundton | Ursendung: 26.12.2013, MDR FIGARO)

Er ist gelb, rot oder blau – entsprechend den drei Baumaterialien Ziegelstein, Sandstein und Schiefer: der Anker-Baustein. Aus puren Naturingredienzien, aus Sand, Schlämmkreide und Leinöl gepresst und dann gebacken, entstehen Bausteine mit einer glatten Oberfläche.Sie liegen angenehm kühl und schwer in der Hand und sind in Haptik und ihrem firnisartigen Geruch unverwechselbar. Seit 130 Jahren und lange vor allen Steckbaukästen haben Kinder mit ihnen die Prototypen der Architektur ergründen und bauen gelernt: „die“ Kapelle, „den“ Dom oder Aussichtsturm. Anker-Bausteine sind in Europa und den USA bekannt, verbreitet und beliebt. Albert Einstein hat damit gespielt und Erich Kästner, Walter Gropius und Roman Herzog, Jurek Becker, Jürgen Trittin und Bill Clinton. Weiterlesen

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Graf Brühl – Dresdens Mäzen und Bankrotteur

vom Pagen zum Premierminister

Graf Brühl – Dresdens Mäzen und Bankrotteur

Porträt Heinrich von Brühls (Louis de Silvestre; Quelle: Wikipedia) Feature von Matthias Körner. Mit Frauke Poolman, Udo Schenk, Danne Suckel und Torsten Ranft. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Ton: Holger König. Regie: Stefan Kanis.
MDR 2013 (59’16 | Ursendung: 30.10.2013, MDR FIGARO)

Über fünfhundert Meter erstreckt sich am Dresdner Elbufer der „Balkon Europas“, die „Brühlsche Terrasse“. Ihrem Namenspatron Heinrich Graf Brühl (1700-1763) verdanken die Dresdener wertvollen Kulturbesitz der Stadt. Seine Zukäufe machen die Gemäldegalerie „Alte Meister“ zu dem, was sie heute ist. Er setzt den Bau der Frauenkirche durch. Er revolutioniert den Städtebau.Der in Gangloffsömmern in Thüringen geborene Sohn eines Hofmarschalls macht eine beispiellose Karriere am Hof August des Starken. Er schafft es vom Pagen zum Kammerpräsidenten und Obersteuereinnehmer und wird Sachsens Premierminister. Bei der Finanzvergabe stellt er die Anschaffungen für Kunst und Glanz vor die Aufrüstung der Armee. Weiterlesen

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Im Inneren des Landes

Hörspiel nach dem Roman von Dirk Brauns

Der Kasernenkomplex Eggesin

Im Inneren des Landes

Hörspiel nach dem Roman von Dirk Brauns. Funkbearbeitung: Stefan Kanis.
Mit Marina Frenk, Axel Wandtke, Petra Hartung, Martin Brambach, Steffi Kühnert, Klaus Manchen, Karina Plachetka, Christian Gutowski und Alexander Brabandt. Dramaturgie: Steffen Moratz. Liedarrangements: Maria Hinze. Ton: André Lüer. Regie: Stefan Kanis. MDR 2013 (59’03 | Ursendung: 06.10.2013)

Die Jury der Deutschen Akademie für Darstellende Künste benannte ‚Im Inneren des Landes‘ zum ARD-Hörspiel des Monats Oktober 2013. Aus der Begründung der Jury:
»Im Inneren des Landes ist ein aufwühlendes, wichtiges Stück zur Zeitgeschichte unter die es keinen Schlussstrich gibt – hervorragend dramatisiert und ebenso gespochen.«

‚Im Inneren des Landes‘ wurde Finalist beim Wettbewerb um den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2014. Bettina Reitz, Fernsehdirektorin des Bayerischen Runfunks und Jurorin während der öffentlichen Diskussion des Stückes:
»Das Stück mutet mir den Hoffnungsbogen und gleichzeitig die Erschütterung dessen, dass es am Ende kein gutes Ende geben wird, zu. Das ist sehr konsequent. Das Hörspiel baut sich spannend auf, ist sehr sehr gut gesprochen; und es findet mit der Montage der Musik einen Rhythmus der genau ist, auch in den Details.«
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Das bin doch nicht, oder? – Henry Büttner

Hommage an einen Karikaturisten

Zeichnung

Das bin doch nicht ich, oder? – Henry Büttner

Feature von Günter Kotte. Mit Eva Weißenborn, Dieter Wien und Günter Kotte. Redaktion: Ulf Köhler. Ton: André Lüer. Regie: Stefan Kanis.
MDR 2013 (58’24 | Ursendung: 13.11.2013, MDR FIGARO)

Es gibt wohl kaum einen DDR-Bürger, den Henry Büttner mit seinen Zeichnungen nicht durchs  Leben begleitet hätte. Büttner, der Philosoph unter den Karikaturisten, war Kult und wurde jede Woche von den Lesern des ostdeutschen Satiremagazins „Eulenspiegel“ herbeigesehnt.

Als Meister des kargen Strichs und des melancholischen Humors schuf er seine Strichfiguren mit den unbewegten Gesichtern, die er im Vorführen des absurden Alltags als große Komiker inszenierte. Weiterlesen

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A banda

unvermutet: Aktivisten in der Berg- und Sprengstadt Freiberg / Erzg.

Berg- und Sprengstadt Freiberg: Olsenbanden

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Ohne ihn wären die Mächtigen oftmals sprachlos gewesen

Der Dolmetscher Wolfgang Ghantus

 

Ohne ihn wären…

Feature von Günter Kotte. Mit Dieter Mann, Frauke Poolman, Tilmar Kuhn und Wolfgang Ghantus. Redaktion: Ulf Köhler. Ton: Holger Kliemchen. Regie: Stefan Kanis. MDR 2013 (59’07 | Ursendung: 23.1.2013)

Voraussetzung für seinen Beruf: unbegrenzte Neugier und Zurückhaltung, sagt Wolfgang Ghantus. Seit über sechzig Jahren übersetzt er bei Gesprächen und  Verhandlungen zwischen Politikern. Er arbeitete für Ulbricht, Honecker, den DDR- Ministerrat und traf bei den Auslandsreisen Indira Gandhi, Salvador Allende, Che Guevara. Anfang der neunziger Jahre begleitete er Angela Merkel und Lothar de Maizière. Ghantus dolmetscht simultan bei den Vereinten Nationen und auf internationalen Fachkongressen, wenn es unter Wissenschaftlern um Bierhefe, Stromversorgung oder um ein neues Medikament geht.
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Nachrufe

Schrott, Chinesen, ferne Zeiten

Nachrufe

Nachrufe. Hörspiel von Günter Kunert. Mit: Devid Striesow, Dieter Mann, Bettina Kurth, Hille Darjes, Heidi Ecks, Jörg Schüttauf, u.a. Komposition: Michael M. Hinze. Dramaturgie: Thomas Fritz. Schnitt: Hans-Peter Ruhnert. Ton: Holger König. Regie: Stefan Kanis. MDR 2012 (55’43 | Ursendung: 26.12.2012)

Im beschaulichen Klüvershagen ist das jährliche Winzerfest schon deutlich mehr, als ein kleiner Höhepunkt. Mit Vor- und Nachberichterstattung hätte Lokalreporter Knetzschmer gut zu tun. Und der „Klüverbote“ – das örtliche Presseorgan – einige Seiten erbaulich gefüllt. Chefredakteur Borgmann erwartet vollen Einsatz. Doch Knetzschmer ist nicht bei der Sache. Ihm will der alte Hasel, das Ortsfaktotum, nicht aus dem Kopf. Vor ein paar Tagen segnete die Bastlerseele das Zeitliche und sein letztes Kunstwerk – halb Führerstand, halb Schleudersitz – ist seitdem verschollen. Letzter bekannter Aufenthalt: der örtliche Schrottplatz. Nun wird das Teil vermisst. Soweit so gut, wenn nicht auch Herr Pauli, der Eigner der Schrotthandels, erst verschwunden und ein paar Tage später verstorben wäre. Alles Zufall? Kann gut sein. Aber da ist noch der Chinese. Der wohnt seit ein paar Tagen im Ort und streunt des Nachts Richtung Recyclinghof. Was treibt den Mann aus Fernost nach Klüvershagen? Krumme Geschäfte mit dem toten Schrott-Pauli? Edelmetalle? Feine Erden? Und warum kauft der Chinese jeden Tag Unmengen Mineralwasser?Knetzschmer steht vor jeder Menge wichtiger Fragen. Lebenswichtiger Fragen.

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Deutscher Sozialpreis / Juliane-Bartel-Medienpreis 2012

„Hoheneck“ – Feature zweifach ausgezeichnet

Treppenhaus im Zuchthaus "Hoheneck"Das Feature „Frauenzuchthaus Hoheneck – Demütigung, Willkür, Verrat“ von Gabriele Stötzer (Ursendung am 28.09. 2011 bei MDR FIGARO) zählt laut Jury des Deutschen Sozialpreises „zu den herausragenden journalistischen Arbeiten, die sich durch Brisanz der Themen sowie besondere Eindringlichkeit der Erzählung und Bildsprache auszeichnen“. Die Jury des Juliane-Bartel-Medienpreises hebt die erschütternde Billanz der Haftbedingungen auf Hoheneck hervor, lobt das Niveau der Produktion, die einfühlsame Regiearbeit und sprachliche Dichte des Features.

Redaktion: Kathrin Aehnlich
Regie: Stefan Kanis

 

 

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Mal sehen, was noch kommt

Moderne „Alice“ im blassen Spiegel

Alice hat es gut. Jeder Schritt, den sie tut, führt sie voran. Die bekannteste Kinderbuchfigur der angelsächsischen Welt kennt keinen Schrecken, obwohl sie doch dauernd ihr Leben riskiert. Sie dehnt sich aus, füllt im Handumdrehen ganze Häuser, ihr Kopf schießt an ein einem ewig langen Hals empor und die Herzkönigin will sie köpfen. Doch für Alice geht es immer weiter. Am Ende, wenn es brenzlig wird und ihr die Spielkarten um die Ohren fliegen, wacht sie einfach auf. Der Traum ist aus und die ältere Schwester gibt ihr einen Kuss. Dem Mutigen gehört die Welt. Und sei es nur im Schlaf.

Die Zahl der Anhänger des taffen Mädchens ist Legion; Wikipedia verzeichnet quer durch alle Kunstgattungen dutzende Bearbeitungen, Adaptionen und Übermalungen. Die Dresdner Compagnie „Go Plastic“ fügte dem Alice-Rhizom am Donnerstagabend im LOFFT nun eine weitere Luftwurzel in 12 Teilen hinzu: „Mit Alice in den Städten“. Weiterlesen

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Brecht im Cola-Rausch

Selbstbewusster Kindermund: „Das Badener Lehrstück vom Einverständnis“ im LOFFT

Der Abend des letzten Ferien-Samstags. Und auf der Bühne Kinder, die freiwillig ein Lehrstück einüben! Verkehrte Welt, sagt sich Lehrer Lämpel. Um es vorwegzunehmen: Dieser Kalauer tritt der Bühnenhandlung nicht zu nahe.

Eine knappe Werkeinordnung: Mit Brechts frühen Stücken meldet sich ein Vokabular zu Wort, das man vergessen glaubte: Nützlichkeit, Einverständnis, Modellcharakter, Lernen und Lehren, Erkenntnis ­– ein Vokabular, das wie von einem anderen Kontinent herüberstrahlt und abprallt an den aktuellen Spielplänen der scheinaktivistisch agierenden Subventionsbühnen! Es besteht also Einverständnis-Bedarf, ohne Frage. Weiterlesen

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Maske und Geist

Die Kunst des Maskenbildens

Maske und Geist

Maske und Geist. Feature von Ina Lyn Reif. Mit: Britta Steffenhagen. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Schnitt: Hans-Peter Ruhnert. Ton: André Lüer. Regie: Stefan Kanis. MDR 2012 (29’13 | Ursendung: 8.4.2012)

Die Salzburger Festspiele sind eines der bedeutendsten Theaterereignisse weltweit. Alle Jahre wieder kommen berühmte Regisseure und Schauspieler an den Festspielort, und auch für Maskenbildner aus ganz Europa ist Salzburg für mehrere Wochen eine Herausforderung. Die Arbeit des Maskenbildners ist Kunst und Handwerk zugleich. Das Gesicht des Schauspielers ist sein Malgrund. Er schminkt, verformt, korrigiert und – so meint der Schauspieler Ulrich Matthes, „fordert den Künstler auf, sich gleichzeitig zu verstellen und zu entblößen.“ Weiterlesen
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Das Finkenmanöver

Ein traditionelles Volksfest im Harz

 Das Zählen der "Schläge" beim "Distanzsingen"

Das Finkenmanoever

Das Finkenmanöver. Feature von Gerhard Pötzsch. Sprecher: Christian Steyer. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Regie: Stefan Kanis
(29’21 | Sendung: MDR FIGARO, 26.05.2012)

„Das Finkenmanöver“ ist eines der ältesten Volks- und Kulturfeste im Harz; 1868 stiegen die Streithähne erstmals in den Ring. Tausende Schaulustige kommen Jahr um Jahr am Pfingstmontag nach Benneckenstein, um diesen Wettbewerb mitzuerleben. Eine Jury urteilt über die Schönheit und die Dauer des Gesangs der Finken und wählt einen Sieger aus. „Schönheitssingen“, „Distanzsingen“, „Kreissingen“ heißen die Diziplinen. 

„Was dem Jäger das Wild / Was dem Maler das Bild / Was dem Reichen des Goldes Klang / Sind mir der Fink und sein Gesang!“

Das Feature bei MDR FIGARO

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Bin das wirklich ich?

Christa-Wolf-Roman in szenischer Lesung im LOFFT

Montagabend auf der Werkstattbühne am Lindenauer Markt. Eine junge Frau, dunkle Haare, schwarzer Rolli, Jeans, tritt an einen klassischen Lesetisch. In die Jahre gekommenes Holz, die Beine etwas schräg, in der linken Ecke eine Wasserflasche, gläsern und ohne Etikett, daneben das Trinkglas. Ein Scheinwerfer schräg von hinten, der andere von vorn. Eine Jacke liegt über der Sitzfläche des Stuhls. Als der Abend zu Ende ist, liegt sie noch immer dort. Eine Kleinigkeit ohne Bedeutung, vielleicht nur ein Versehen? Nicht bei Christa Wolf. Warum kann es nicht die Jacke der Hauptfigur Christa T. sein, die mit der Autorin den Vornamen teilt? Es wäre doch möglich. Eine zarte Reminiszenz an das pulsierende Thema des Romans: Das Leben als Möglichkeitsraum. Nichts ist ausgemacht, kein Weg vorgezeichnet. Und wenn, dann steckt die Zeichnung, die uns in ihre Bahnen zwingt, nur in uns selbst. Soll man sie deshalb schon „Ich“ nennen? Weiterlesen

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Schrecken ohne Kontur

„March“ hat Schwierigkeiten mit der Grammatik des Tanzes

Im Programmheft-Opener zur diesjährigen Tanzoffensive im LOFFT taucht das Wort „Geschichten“ stolze fünfmal auf. Geschichten von Gewicht will man erzählen, auch die jüngere Geschichte, und die eigenen allemal. Bitte keine Unverbindlichkeiten mehr. Vorbei die Zeit tänzerischer Selbstbezüglichkeit. Wenn alle aufstehen gegen die Verhältnisse, dann sitzt auch der Tanz mit im Bollerwagen.

Bei soviel Mitteilungswut regt sich Skepsis. Sicher, man muss nicht gleich an erzählendes Tanztheater denken, wie es einem weiland im Beyerhaus seine eindimensionalen Schrecken einflößte. Aber: Kunst und Leben tun gut daran, sich voneinander fernzuhalten und sich gegenseitig mit dem Fernrohr zu beobachten. Am besten mit einem alten, wo das Bild auf dem Kopf steht. Aus dieser Spiegelung offene, eindringliche und differenzierte ‚Geschichten’ für Publikum zu machen, die man, weil sie Kunst sind, nicht wirklich nacherzählen kann: Das, ungefähr, wäre zu leisten. Das Kuratorenteam im LOFFT hängt die Latte hoch. Weiterlesen

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Foto: Billhardt

Geschichte und Gesichter

Foto: Billhardt

Foto: Billhardt. Feature von Steffen Lüddemann.
Sprecher: Torben Kessler und Danne Hoffmann. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Technische Realisation: Holger Kliemchen.
Regie: Stefan Kanis (Erstsendung: MDR FIGARO 28.04.2012 | 29’28)

Das berühmteste Foto Thomas Billhardts entstand 1967 in Nordvietnam. Es zeigt einen großgewachsenen amerikanischen Piloten, der von einer zierlichen Vietnamesin mit aufgepflanztem Bajonett in die Gefangenschaft abgeführt wird. Das Foto wurde hundertfach abgedruckt, im Westen wie im Osten und steht bis zum heutigen Tag als Synonym für den Krieg, den die USA in Vietnam führten. Der Anfang der 1960er Jahre an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst ausgebildete Thomas Billhardt war damals gerade erst 30 Jahre alt und quasi über Nacht zu einem weltberühmten Fotografen geworden. Doch sein Werk steht nicht nur für Kriegsberichterstattung. In seinen über sechzig Fotobüchern finden sich Menschen und Landschaften aus aller Welt, so auch die Bilder einer Sibirien-Reise, die er gemeinsam mit Brigitte Reimann unternommen hat. Sein Handwerk gelernt hat der in Chemnitz geborene Thomas Billhardt bei seiner Mutter Maria Schmid. Sie hat ihm bereits in seiner Kindheit die Liebe zur Fotografie vermittelt und ihn immer in seiner Kunst bestärkt.

Das Feature bei MDR FIGARO zum Nachhören

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Leben um jeden Preis

Die Cammerspiele überraschen mit Ferdinand-Bruckner-Remake

Freitagabend: Während noch das Publikum Platz nimmt, malt der böse Freder seiner Zukünftigen, der Marie, eine Wunde aus Theaterblut auf den Rücken. Liebevoll macht er das, fast zärtlich. Es wird bei dieser Freundlichkeit nicht bleiben, soviel steht fest. Was in hohen Einweckgläsern auf der Kommode an rotem Saft bereitsteht, wird seine Verwendung finden.

Ferdinand Bruckners Skandalerfolg von 1928 spielt unter Medizinstudenten. Desiree, eine ausgebüchste Jung-Gräfin springt als zuckende Flamme von Erfolg zu Erfolg. Die schwierigsten Examen bewältigt sie im Handumdrehen und im Bett ist sie die pure Lust. Eigentlich ein Glückskind, wenn da nicht das Virus wäre, von dem zu reden sein wird. In derselben Pension siedelt auch Marie, Baumeisterstochter und zu Stückbeginn frischgebackene Dr. med. „Einmal gefährlich leben bitte!“ – Könnte man dieses Virus kaufen, Marie wäre die erste in der Schlange. Bis dahin bleibt ihr nur kaschierender Arbeitswille. Weiterlesen

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Besuch in Mechtshausen

Wilhelm Busch auf der epischen Bühne des Alters

Wilhelm Busch

Besuch in Mechtshausen

Besuch in Mechtshausen. Hörspiel von Rolf Schneider.
Mit: Ernst Jacobi, Maren EggertHille Darjes und Maximilian Brauer.
Dramaturgie: Thomas Fritz. Musik: Michael M. Hinze. Schnitt: Christian Grund. Ton: André Lüer.
Hörspieleinrichtung und Regie: Stefan Kanis (Erstsendung: MDR FIGARO 15.04.2011 | 53’06)

1832 geboren, ist Wilhelm Busch im Jahr 1901 ein Mann von knapp siebzig. Seine Bil­dergeschichten haben ihn berühmt gemacht, wirtschaftlich steht er gut da. Ansonsten ist er ein Griesgram, der sich von allem zurückgezogen hat – bis auf die Malerei, und bis auf den Alkohol. Außerdem ist er ein Hagestolz. Frauen haben in seinem Leben nie eine Rolle gespielt. Oder doch? Seit 1872 – da war er vierzig – lebt er mit im Haushalt seiner Schwester Fanny, die sich um die Alltagsdinge kümmert. Wieder in Wiedensahl bei Bü­ckeburg, da, wo er herstammt. 1898 zieht er mit ihr zusammen zu ihrem Sohn Otto ins Pfarrhaus in Mechtshausen. – Dort trifft ihn eine aus Frankfurt am Main angereiste Journalistin, die angeblich für die Zeitung über ihn schreiben will. Anscheinend weiß sie eine Menge über ihn, und abschütteln lässt sich das reichlich selbstbewusste Frauenzim­mer auch nicht. Besonders über seine Frankfurter Jahre hat sie allerhand ausgekund­schaftet. Über Johanna Keßler zum Beispiel, die Bankiersfrau in der Villa an der Bo­ckenheimer Landstraße. Die Sinn für die Kunst und ein Herz für die Künstler hatte. Aber ist das ein Wunder, wenn sie deren Tochter ist?

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Humor von unten

Theater Handgemenge überzeugt mit unsichtbarem Höllenhund

Am Ende bekommen sie alle ein Küsschen. Die Königin, Prinzessin Annegret, Hans und des Teufels Großmutter. Das ganze liederliche Personal aus dem „Teufel mit den drei goldenen Haaren“, ins Leben gesetzt von Friederike Krahl und Pierre Schäfer, die nun, simpel zu zweit, vor ihre Puppenstube treten. Das Publikum mag es im begeisterten Beifall noch nicht recht glauben. Sie strahlt erfreut übers ganze Gesicht, er steht – Typ großer Junge – mit verlegenem Schalk daneben. Und dann bekommt sie von ihm ein Küsschen auf die Wange. Da schlägt Herzlichkeit wie eine Flamme aus dem Zauberkasten und schreibt die Derbheit, die Sprödigkeiten und die trockenen Witze der vergangen Theaterstunde um in so etwas wie Menschenliebe. Weiterlesen

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„Austerlitz“- Hörbuch | Presse

CD-Cover "Austerlitz" von W.G. Sebald

Ausschnitt aus „Austerlitz“ von W.G. Sebald

(…) Räume entstehen, in denen man atmen und sich umschauen kann, in denen einem auch einmal der Atem stockt. Stefan Kanis, der mit der Verwandlung dieses formgewandten Romans durchaus ein Wagnis eingeht, ist sich der Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Effekt bewusst. Und so entsteht schon bald ein Sog, drängender womöglich als beim Lesen des Romans, der sich aus wichtigen Gründen gegen zu große Bequemlichkeit sperrt.
(Anja Hirsch, FAZ vom 10.03.12)

(…) Den drei überragenden Stimmen gelingt es, einen Hörkosmos zu entwerfen, in dem die kunstvoll gebauten Musikminiaturen von Cornelia Friederike Müller wie kleine Sterne auffunkeln.
(Michael Opitz, DRadio Kultur „Radiofeuilleton“, 04.05.2012) Weiterlesen

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Spiel im freien Raum

Tanzproduktion der „Villa“ zeigt im LOFFT kraftvolles mixedabled-Ensemble

Wenn man große Worte über den vergangenen Sonnabendabend machen wollte, könnte man sagen: Eine der Utopien unserer geteilten Welt ist für eine Theaterstunde eingelöst worden. Die Utopie, dass Behinderte und Normale zusammengehören. So weit zusammengehören, dass selbst ultimative Reflexe zum Schweigen gebracht werden. Reflexe der Kategorie: Äh, war das jetzt politisch korrekt? Darf man „normal“ sagen in einem Satz mit „behindert“? Oder verhalte ich mit damit normativ? Bin ich die Norm, weil ich zur Mehrheit gehöre? Und was derlei Probleme mehr sind. Weiterlesen

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Helfen bis zum Umfallen

„Kaspar Häuser Meer“ – ein Sittenbild der Sozialarbeit zu Gast im LOFFT

Man wünscht den drei Frauen auf der Bühne, sie könnten Fische sein. Stumme Fische. Doch Gott meint es nicht gut mit ihnen. Er hat sie Sozialarbeiterinnen werden lassen. Und so bleibt ihnen nur das Reden. Über das Leid, das fortwährend verhindert werden muss. Über die Felle, die einem wegschwimmen, weil es immer mehr Fälle gibt. Und jetzt ist auch noch der Kollege Björn ausgefallen. Björn-out-Syndrom, vermerkt die Autorin zur Grundsituation.

Felicia Zeller hat viel verstanden vom Dilemma der delegierten Nächstenliebe. Wo es an Nachbarschaft und Solidarität mangelt, kann kein Jugendamt der Welt die Dinge wieder Geraderücken. Der Krankenstand ist eine Funktion der chronischen Unterfinanzierung, auf dem Humus der Verwaltungsallmacht gedeiht der Behördendschungel. Weiterlesen

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Puzzles aus Biographien

„Friendly fire“ zeigen eine Doppelpremiere im Tapetenwerk / Lofft

Der junge Mann am Einlass begrüßt das Publikum zur Uraufführung. Ein netter Versprecher. Denn kein Heiner-Müller-Text ist häufiger choreographiert, zelebriert, performt oder auch nur schlicht gesprochen worden als „Bildbeschreibung“. Zu Recht. „Friendly fire“, eine Fraktion der rührigen „Lofft-Werkstatt“, ist der 1984 entstandenen Skizze am Montagabend nun wieder nähergetreten. Was kann Texten besseres geschehen als Interesse. Weiterlesen

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