Graf Brühl – Dresdens Mäzen und Bankrotteur

vom Pagen zum Premierminister

Graf Brühl – Dresdens Mäzen und Bankrotteur

Porträt Heinrich von Brühls (Louis de Silvestre; Quelle: Wikipedia) Feature von Matthias Körner. Mit Frauke Poolman, Udo Schenk, Danne Suckel und Torsten Ranft. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Ton: Holger König. Regie: Stefan Kanis.
MDR 2013 (59’16 | Ursendung: 30.10.2013, MDR FIGARO)

Über fünfhundert Meter erstreckt sich am Dresdner Elbufer der „Balkon Europas“, die „Brühlsche Terrasse“. Ihrem Namenspatron Heinrich Graf Brühl (1700-1763) verdanken die Dresdener wertvollen Kulturbesitz der Stadt. Seine Zukäufe machen die Gemäldegalerie „Alte Meister“ zu dem, was sie heute ist. Er setzt den Bau der Frauenkirche durch. Er revolutioniert den Städtebau.Der in Gangloffsömmern in Thüringen geborene Sohn eines Hofmarschalls macht eine beispiellose Karriere am Hof August des Starken. Er schafft es vom Pagen zum Kammerpräsidenten und Obersteuereinnehmer und wird Sachsens Premierminister. Bei der Finanzvergabe stellt er die Anschaffungen für Kunst und Glanz vor die Aufrüstung der Armee.

Er ist ein beispielloser Kunstmäzen, von den einen geliebt, von den anderen gehasst und mit Intrigen verfolgt, da er mit seiner Finanzpolitik Sachsens Macht in Europa aufs Spiel setzt. Und er hat einen unerbittlichen Feind: Preußens Friedrich II. Brühl werden Unterschlagung und persönliche Bereicherung unterstellt und immer noch hält sich das Gerücht, dass er im Schloss Altdöbern einen Schatz aus dem „Grünen Gewölbe“ versteckt haben soll.

Bis heute streiten sich die Historiker über die Rolle Brühls in der sächsischen Geschichte. Wer war er wirklich: Ein genialer Kunstförderer oder ein eitler, selbstgefälliger Bankrotteur?

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