Frauenzuchthaus Hoheneck

Demütigung, Willkür,  Verrat

Treppenhaus Hoheneck (Ausschnitt)

Ausschnitt aus „Frauenzuchthaus Hoheneck“

Frauenzuchthaus Hoheneck. Feature von Gabriele Stötzer. Im Originalton: Inge Naumann, Sylvia Heinrich, Anita Goßler, Rüdiger Sachs und Andreas Stötzer.
Mit Bärbel Röhl und Marina Frenk. Redaktion: Kathrin Aehnlich. Ton: André Lüer. Regie: Stefan Kanis. MDR 2011 (59’15 / Ursendung: 28.09.2011)

Seit 1862 in Hoheneck das „Königlich-Sächsische Weiberzuchthaus“ errichtet wurde, wechselten die Gefangenen ihr Geschlecht und die Hausherren ihre Ideologie. Nach Gründung der DDR wurde die Haftanstalt wieder zum Frauengefängnis, in dem sich Mörderinnen und politische Gefangene eine Zelle teilen mussten. Für eine „Einweisung“ nach Hoheneck genügte oft schon eine schriftlich formulierte Kritik an der DDR-Politik. Die Politischen wurden unter den Kriminellen verteilt und unterstanden dem Kommando der Schwerverbrecherinnen. Ende der 1970er Jahre wurde das Gefängnis zur „Drehscheibe für Häftlingsfreikäufe. Die Vollzugsanstalt war eigentlich für 230 Haftplätze festgelegt, die wirklichen Belegungen schwankten zwischen 400 und 2000 Gefangenen. Im Jahr 2001 wurde die Haftanstalt geschlossen. Die Pläne eines privaten Investors, das Gefängnis als Erlebnishotel zu nutzen, wurden bisher von den Opferverbänden verhindert. Die Schriftstellerin Gabriele Stötzer, wurde 1977 im Alter von 23 Jahren wegen Staatsverleumdung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, von dem sie 7 Monate in Hoheneck verbrachte. Einen Freikauf in die Bundesrepublik lehnte sie ab.

http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/feature/hoheneck108.html

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