Schlagwort-Archive: LOFFT

Helfen bis zum Umfallen

„Kaspar Häuser Meer“ – ein Sittenbild der Sozialarbeit zu Gast im LOFFT Man wünscht den drei Frauen auf der Bühne, sie könnten Fische sein. Stumme Fische. Doch Gott meint es nicht gut mit ihnen. Er hat sie Sozialarbeiterinnen werden lassen. … Weiterlesen

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Ich mag kein lackiertes Theater

Knut Geißler kennt die osteuropäischen Theater-Provinzen wie kaum ein Anderer. Der Leipziger kuratiert seit 18 Jahren das Festival „Off Europa“. In der kommenden Woche läuft in Leipzig und Dresden seine aktuelle Werkschau: in diesem Jahr mit Theater aus Tschechien. Weiterlesen

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Aller guten Dinge sind drei?

:Ein Abend über den Dichter Schernikau bemüht sich im LOFFT um Ordnung:
„Alles was verstanden werden soll, wird dreimal gesagt.“ Der Vorhang fällt, die drei aufrechten Schernikaus sind durch. Der Dichter liegt hinter ihnen. Die Erleichterung ist ihnen anzusehen. Drei Seiten hat in der Produktion von „Portfolio Inc.“ jeder Gedanke – denn Ronald M. Schernikau war Kommunist, Literat und Schwuler – und ließ sich als letzter Bundesbürger, im September 1989, in die DDR einbürgern. Weiterlesen

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Die Wahrheit ist chaotisch

:Thomas Pynchons Roman „Die Versteigerung von No. 49“ kommt im Lofft auf die Bühne:
Wenn mal wieder wer den „Zauberberg“ aufs Theater bringt, muss man über die Vorlage kein Wort verlieren. Aber wer bitte ist Thomas Pynchon? Ältere Semester schütteln über solche Leerstellen natürlich den Kopf. Als Diplomarbeiten noch auf mechanischen Schreibmaschinen getippt wurden, war Pynchon ein Gott. Ein paar Damen und Herren aus diesen Jahrgängen mischten sich dann auch unters Premierenpublikum im Lofft: Noch einmal dem morbiden Reiz einer alten Liebe frönen und schauen wie sie sich gehalten hat. Weiterlesen

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Der ganze Körper

:Die Tanzoffensive beendet eine hochanregende Theaterwoche:
Das klassische Ballet hat es nicht leicht. Sein Vokabular stammt aus dem späten 19. Jahrhundert; gut möglich, dass die Nutzung seiner Sprache, wie etwa beim Esperanto, mangels Interesse erlischt und sie den Weg in die Museen antritt. Außerdem ist der Schönheitsbegriff ein Luder, er geht mit der Zeit. Etwas Erhabenes kann hundert Jahre später, einfach reproduziert, sehr leicht komisch wirken. Umso mehr, wenn es ihm an Selbstreflexion mangelt. Weiterlesen

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Viele Zeichen, wenig Wunder

:Die „Tanzoffensive“ im Lofft müht sich mit drei Auftragsproduktionen:
Handelte es sich bei „Willkommen zu Hause“ um einen kulinarischen und keinen Theaterabend, wäre die Malaise mit einem Vergleich gut beschrieben: Zerlegt man eine Pizza in drei Teile, bleibt es immer noch eine Pizza. Aber was sind drei Sorten Shrimps auf einem Teller? Wohl kein Gericht, sondern eher eine Verkostung. Weiterlesen

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Das Herz tanzt

:Die Auftaktinszenierungen der „Tanzoffensive“ lassen an Charakter nichts zu wünschen übrig:
Im gefalteten Programmzettel des Eröffnungsabends liegt ein Mundschutz. Weiß und unschuldig. Niemand im Publikum wird ihn benutzen, und so findet er sich am Morgen danach, clean, auf den Küchentischen und in den Jackentaschen der Besucher. Noch einmal davongekommen. Eine perfide Versöhnungsgeste der Tänzer, die die Nachwirkung der Show auf die nächsten Tage verlängert. Weiterlesen

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Rabatz im Puppenheim

:TheaterPack bringt im LOFFT Christian von Asters „Großmickering“ zur Uraufführung:
GroßmickeringDer Titel ist Programm. „Großmickering“. Ein Kaff, ein Nichts, ein Ich-kenne-hier-alle-Ort. Die sympathischste Figur in solchen Landstrichen ist immer noch der Dorftrottel. Den Rest kann man getrost vergessen: Ein Schneider mit Quetschfrisur, ein sangesfreudiger Pfarrer, der Ortsfleischer mit dem einzigen Fernseher und ein extremnuschelnder Bauer: aus diesem Kasten zieht Christian von Aster sein Personal.Nur ein TV-Gerät im Ort? Das heißt, wir befinden uns in den 50er Jahren. Oder aber: Es herrscht Parabelstimmung. Weiterlesen

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Vergesst die Konkurrenz

:Das Hildesheimer »Theater 11.August« gastiert im Lofft mit „Abstracts of Men“:
Ein Mann ist ein Mann ist ein Mann. Wirkliche Tiefe verweist immer nur auf sich selbst. Auch ein großer Theaterabend kann seinen Gegenstand vergessen. Kann ihn vergessen machen, weil er nicht über etwas handelt, sondern durch ihn hindurch spielt. Schöne Theorie für die Produktion »Abstracts of Men«, die auch im Centraltheater gern reklamiert wird – aber: Es verschwindet der Gegenstand nur, in dem man ihn verarbeitet. Und das möglichst intelligent. Weiterlesen

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Utopie mit Schweißband

:LIGNA arbeitet im LOFFT an Bewegungen für den neuen Menschen:
Schlendern, aber ohne Blick für die Schaufenster. Tanzen, aber nicht zur infantilen Hintergrundmusik der Promenadendecks. Auf Ziele zeigen, aber nicht auf solche, die man mit Zügen erreichen kann. Ein Rudel junger Menschen trieb 2003 auf dem Bahnhof eine verstörende Gruppenchoreographie: „Übungen im nicht bestimmungsgemäßen Verweilen.“ Weiterlesen

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