Schlagwort-Archive: Armin Petras

Dschungel L.E.

:Fünf aus zwölf Ansichten vom Fest:
I. Freitags 17 Uhr. Zwei Stunden vorm Spektakel ist die Bosestraße noch leer. Die Leiteinrichtungen der Werbestrategen weisen den zahlreich erwarteten Fremden den Weg vom Schauhaus zur Neuen Szene. Allein der Kollege mit der Goulaschkanone steht schon Suppe bei Fuß. Es ist kühl, sein Ofen heiß, er ist gut vorbereitet. Die Theaterschlacht kann beginnen. Zwei Stunden später entscheide ich mich für eine Bockwurst. Beim Abbeißen sinniere ich über das durchgestrichene DDR-Logo. Ein Abend zwischen weicher Wurst und deftiger Kapitalismuskritik? Weiterlesen

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Schattierungen der Tradition

In Leipzig geht die als „Klassikerspielzeit“ beworbene Inszenierungsfolge in ihre zweite Hälfte. Goethes »Clavigo« steht neben dem neuen Jelinek-Text »Stecken, Stab und Stangl« gefolgt von einer Bearbeitung nach Assi Dayans Spielfilm „Life according to Agfa« wiederum gefolgt von Schillers »Kabale«. Die „Klassikerspielzeit“ bedient Publikumsvorlieben und will sich gleichzeitig Gegenwartsstoffen nicht verschließen. Wer Korrespondenzen und Verbindungen zwischen den Sujets ausmachen will, wird sie allemal finden: In beiden Klassikern scheitert eine junge Liebe an der aromantischen Gegenwelt der Karrieren und des Standesdünkels. Dayan und Jelinek dagegen reflektieren über die Auswüchse der alltäglichen Gewalt der Zivilgesellschaft. Allen kann ein entschlossener Zugriff aufs Material bescheinigt werden. Die Wagnisse freilich sind unterschiedlich. Weiterlesen

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