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Poesie für Realisten

:Der Sommerspielplan des Westwerks punktet mit Mascha-Kaléko-Abend:
Die Karl-Heine-Straße, gegen halb zehn abends. Vorm „Noch besser Leben“ sitzt die Jugend auf der Straße. Ein älterer Knabe spricht übers Bier hinweg einer spröden Schönheit ins Gesicht. Er finde Goethe trocken. Seine Miene ist bedeutungsvoll – die Schöne nickt. Sie mag den Knaben wirklich gern, also stimmt sie ihm zu, obwohl sie „Wanderers Nachtlied“ für gelungen hält. Denn auch der beste Sommer zählt nur ein paar wirklich gute Augenblicke – und die gilt es zu nutzen. Und nun kommt der Kaléko-Moment: Die Schöne kann sich nicht entscheiden, ob sie sich für diese reflexive Präzision tadeln oder loben soll. Weiterlesen

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