Die meisten Afrikaner können nicht schwimmen

Auf Ehre und Gewissen (in gewissen Grenzen)

 

Hörspiel von Holger Böhme. Mit Eva Löbau und Devid Striesow.
Dramaturgie: Thomas Fritz. Schnitt: Christian Grund. Ton: André Lüer.
Regie: Stefan Kanis. (Ursendung: 21.08.2016 | MDR KULTUR)

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(Das ganze Stück)

„Autor Holger Böhme ist ein Jongleur mit Sätzen, mit herrlich kurzen Sätzen, mit fast inhaltsleeren Sätzen, mit halben Sätzen, mit Abschweifungen. (…) Solche Dialoge hat man lange nicht gehört, so scheinbar harmlos und doch so fein perfide und entlarvend. (…) Inszeniert hat Stefan Kanis. Dicht, leicht, spannend in jeder Sekunde. Mit Eva Löbau (Sonja) und Devid Striesow (Oliver). Besser kann man nicht besetzen. Die beiden jonglieren lustvoll mit dem Text, temporeich, virtuos. Sie kosten jede Nuance aus, das leichte Geplapper, das etwas Angenervte, das unterschwellig Vorhandene, kaum Pausen, sie nehmen den Ton ab vom Partner oder gehen dagegen an, es ist wie eine Komposition, ein müheloses Eingehen auf den Text.“ (Renate Stinn in epd-medien 26.08.2016)

Seit Oliver in die Sendung geriet, in der Menschen in Gewissensnot im Radio ihr Schicksal berichten und sich dem Urteil der Hörer stellen können, glaubt er, dass das die Lösung für sie ist – für Sonja und ihn. Reden sie doch seit Monaten darüber, was sie bei ihrem Segeltörn im Mittelmeer erleben mussten, nachdem sie drei sich an Schlauchbootreste klammernde afrikanische Schiffbrüchige aus dem Wasser fischten. Doch bald kamen Zweifel auf: handelte es sich überhaupt um Flüchtlinge? Waren es nicht womöglich skrupellosen Schlepper, die das mit Flüchtlingen vollgestopfte Boot im Stich gelassen hatten? Hatten sie also drei gefährliche Kriminelle an Bord, denen sie, wenn ihnen ihr Leben lieb war, zuvorkommen mussten? Oliver und Sonja sind entschlossen, ihren Hörern ein wahrheitsgetreues Bild der dramatischen Ereignisse zu vermitteln – jeder auf seine Art.

 

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