Schlagwort-Archive: Frank Castorf

Belanglos und/oder sexistisch

:Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz: „Die Stadt der Frauen“ von Federico Fellini (Regie Frank Castorf, Ausstattung Bert Neumann):
Das Portal der Volksbühne zeigt die rot be­spannten Wände eines Kinos. Hinter dem sam­tenen Bühnenvorhang müßte die Leinwand lie­gen. Auf der Vorbühne finden sich auch ein paar Sitzreihen, versenkt um einen knappen Meter. Klappsitze. Ein Kino eben. Nur liegen sie quer zu Publikum und Bühne. Wer sich auf diesen Sesseln niederläßt, schaut in die Wand­bespannung. Eine prinzipielle Verkanntung bestimmt von vornherein das Geschehen.

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Remake einer Erinnerung

:Frank Castorf inszeniert die NIBELUNGEN:
Worms am Rhein. Die große Halle ist eher ein Unterstand. Notlampen, Eisenträger, eifelturmvernietet. Drinnen die Burgunden. Man posiert; will beginnen zu raufen – „S‘ ist heilger Tag” König Gunther hebt beschwichtigend die Hände. Keine Kampfesmätzchen heute unter den Burgunden. Mißmutig trollen sich die Recken wieder auseinander. Langeweile zu Worms. Da kommt Siegfried gerade recht. Er ist ein synthetischer Held, zwiefach, ein Schönling, ein Bübchen: Seine Riesenkräfte, seine Unverletzlichkeit haben sich nochmals abgespalten und materialisiert – in sieben Amazonen, Kolleginnen des Kresnikschen Tanztheaters. Diese wiederum pilgern nach Sigefrieds Tod als ungebundene Energie durch den Abend, variabel und frei adaptierbar. Die Amazonen bilden als sperrigstes Moment wohl die zentrale interpretative Herausforderung der Inszenierung. Weiterlesen

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Hades auf Probe

Frank Castorf inszenierte Euripides „Alkestis“ für Wien und Berlin Eigentlich habe er „Tosca“ machen wollen, die Wiener hätten sich aber den Euripides gewünscht, meinte Frank Castorf vorab. Und nun haben sie ihn, euripideischer als gewünscht, mag man hinzufügen. Admet, Thessaliens … Weiterlesen

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