„Mein Leben besteht aus lauter Kleinigkeiten“

Zum 125. Geburtstag von Robert Walser

Ausschnitt »Mein Leben besteht aus lauter Kleinigkeiten«

„Mein Leben besteht aus lauter Kleinigkeiten“. Feature von Michael Schulte. Mit Simone Kabst, Andreas Gugliemetti und Johannes Gabriel. Regie: Stefan Kanis. Redaktion: Katrin Wenzel. MDR 2003 (23’29)

Hätten geschurigelte Bank- und Büroangestellte sich einen Hausdichter oder literarischen Schutzheiligen erkoren, dann wäre es ganz sicher Robert Walser. Denn nicht wenige Protagonisten seiner „Prosastückli“ schuften in Schreib- oder Rechenstuben. Und ihnen, den einfachen Bürogummis und Buchhaltern dieser Welt, hat er zu literarischen Ehren verholfen. Vor fast auf den Tag genau 125 Jahren wurde er im schweizerischen Biel geboren. Robert Walser starb am 25. Dezember 1956 als Patient einer schweizerischen Irrenanstalt, in der er seit 1929 lebte. Neben den Romanen, Gedichten und Dramoletten hatte er neun Prosasammlungen veröffentlicht und hunderte weiterer Prosastücke für Zeitschriften und seinen Nachlass geschrieben. Sein Ton war bald unverwechselbar, sein Thema: immer wieder der Alltag, oder besser der Zauber des Alltags. Hermann Hesse schrieb 1917 über ihn: „Wenn solche Dichter wie Walser zu den führenden Geistern‘ gehören würden, so gäbe es keinen Krieg. Wenn er hunderttausend Leser hätte, so wäre die Welt besser.“ Aus Anlass des 125. Geburtstages am 15. April 2003 zeichnet Michael Schulte das Porträt des Schweizer Schriftstellers.
Dieser Beitrag wurde unter Radioarbeiten abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.